Das Lower Anterior Resection Syndrome (LARS) ist eine häufige Folge von chirurgischen Eingriffen im unteren Darmbereich, insbesondere nach einer tiefen vorderen Rektumresektion und nach einer Stoma-Rückverlegung. Dieses Syndrom kann den Alltag erheblich beeinträchtigen, da es zu verschiedenen Beschwerden wie Stuhlinkontinenz, Verstopfung und Durchfall führen kann. Die gute Nachricht ist, dass Sie durch gezielte Ernährungsanpassungen Ihre Lebensqualität deutlich verbessern können. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Ernährung optimal gestalten können, um den Herausforderungen von LARS besser zu begegnen.
Ernährungsumstellung als erster Schritt
Nach einer gründlichen Beratung durch Ihren Arzt oder Stoma-Experten ist der erste Schritt zur Bewältigung vom LARS oft eine Ernährungsumstellung. Eine angepasste Ernährung kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Darmfunktion zu verbessern. Es ist wichtig, sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall auf bestimmte Lebensmittel zu achten, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.
Lebensmittel, die bei Verstopfung vermieden werden sollten
Verstopfung ist ein häufiges Symptom beim LARS. Um die Darmbewegungen zu fördern und eine bessere Verdauung zu gewährleisten, sollten Sie folgende Lebensmittel möglichst meiden:
1. Fettreiche Lebensmittel: Frittierte Speisen, Butter und Sahne können die Verdauung verlangsamen und die Symptome verschlimmern.
2. Schokolade: Sie kann stopfend wirken und sollte daher in Maßen genossen werden.
3. Milchprodukte: Bei manchen Menschen können Milchprodukte zu Verstopfung führen, insbesondere wenn eine Laktoseintoleranz vorliegt.
4. Scharf gewürzte Speisen: Lebensmittel, die mit Chili oder anderen scharfen Gewürzen zubereitet sind, können die Darmwand reizen und die Verdauung beeinträchtigen.
5. Alkohol: Er entzieht dem Körper Flüssigkeit und kann zu einer Austrocknung des Darms führen.
6. Bananen: Vor allem unreife Bananen enthalten viele Pektine, die stuhlfestigend wirken.
Lebensmittel, die bei Durchfall vermieden werden sollten
Auch Durchfall ist eine häufige Beschwerde beim LARS. Um den Darm zu beruhigen und die Symptome zu lindern, sollten bestimmte Lebensmittel vermieden werden:
- Ballaststoffarme Lebensmittel: Weißbrot und Nudeln können den Darm zusätzlich belasten und sollten nur in Maßen konsumiert werden.
- Fettreiche Lebensmittel: Ähnlich wie bei Verstopfung können fettreiche Speisen den Verdauungstrakt reizen und Durchfall verschlimmern.
- Stark verarbeitete Speisen: Fast Food und andere stark verarbeitete Lebensmittel enthalten oft Zusatzstoffe, die die Verdauung negativ beeinflussen können.
- Rotes Fleisch: Rotes Fleisch kann schwer verdaulich sein und die Darmtätigkeit beeinträchtigen.
- Sauerkraut: Sauerkraut enthält viele Ballaststoffe und kann bei empfindlichem Darm zu flüssigem Stuhl führen.
Trinkmenge anpassen
Unabhängig davon, ob Sie unter Verstopfung oder Durchfall leiden, ist es wichtig, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, den Darm in Bewegung zu halten und die Verdauung zu fördern. Bei zu festem Stuhl kann zusätzliches Wasser dabei helfen, den Stuhl weicher zu machen, während bei zu flüssigem Stuhl der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden muss. Versuchen Sie, mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken und meiden Sie koffeinhaltige und alkoholische Getränke, die dehydrierend wirken können.
Professionelle Ernährungsberatung
In einer individuellen Ernährungsberatung können Ihnen maßgeschneiderte Empfehlungen gegeben und ein optimaler Ernährungsplan für Ihre speziellen Bedürfnisse zusammengestellt werden.
Unterstützung durch die Krankenkasse
Viele Krankenkassen bieten einen Zuschuss für Ernährungsberatung an. Es lohnt sich daher, bei Ihrer Krankenkasse nachzufragen, ob bzw. in welcher Höhe Sie Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung haben. Eine professionelle Beratung kann eine wertvolle Investition in Ihre Gesundheit sein und Ihnen dabei helfen, besser mit den LARS-Symptomen umzugehen.
LARS kann eine Herausforderung darstellen, aber mit den richtigen Ernährungsanpassungen können Sie Ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Vermeiden Sie bestimmte Lebensmittel, erhöhen Sie Ihre Trinkmenge und ziehen Sie ggf. eine professionelle Ernährungsberatung in Betracht. Mit einer gezielten Ernährungsumstellung können Sie die Symptome besser in den Griff bekommen und Ihren Alltag wieder genießen.
