Matthias Warda
Stoma-Experte
Examinierte Pflegefachkraft
Was ist eine Stomakappe?
Die Stomakappe ist eine besonders diskrete Form der Stomaversorgung. In erster Linie ist sie für Träger eines Colostomas geeignet. Sie dient als Kurzzeitversorgung oder als Versorgung nach der Irrigation.
Die Stomakappe besteht aus einer Basis, die wie ein großes Pflaster oder eine Basisplatte aussehen kann, und einem Tampon aus Polyurethanschaum. Dieser wird in das Stoma eingeführt und durch die auf der Haut klebende Basis fixiert. Durch die Feuchtigkeit der Darmschleimhaut quillt der Polyurethanschaum auf und passt sich so dem Darmlumen an. Dadurch wird das Stoma verschlossen und eine zeitlich begrenzte Kontinenz erreicht. Darmgase können durch den Schaumstofftampon geräuschlos entweichen. Ein Aktivkohlefilter sorgt für die Neutralisierung von Gerüchen.
Die Stomakappe ist besonders für eine endständige Sigmakolostomie, eine Art des Descendostomas, geeignet. Sie kann erstmalig frühestens sechs bis acht Wochen nach der operativen Anlage des Stomas eingesetzt werden. Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein.
- Die Ausscheidungen aus dem Stoma sollten normal geformt sein.
- Der Stomaträger sollte dazu in der Lage sein, das Stoma selbstständig zu versorgen.
- Der Darm sollte darauf trainiert sein, sich zu einer festen Zeit zu entleeren.
Die Stomakappe sollte am Anfang nicht länger als eine Stunde getragen werden. Im Laufe der Zeit kann man die Dauer, in der das Stoma mit einer Stomakappe versorgt wird, weiter ausdehnen. Begrenzt wird die Tragezeit von den individuellen Ausscheidungszeiten. Stomaträger müssen auch keine Angst haben, wenn der Darm mal aus dem Rhythmus kommt. Sollte es zu einer vorzeitigen Stuhlentleerung kommen, hebt sich die Stomakappe nicht gleich ab, sondern wölbt sich nach außen. Es ist noch genug Zeit, das Stoma wieder mit einem Stomabeutel zu versorgen.