Weitere Eigenschaften von Stomabeuteln
So individuell wie das Stoma selbst ist auch der Stomabeutel, denn er unterscheidet sich je nach Bedürfnis des Stomaträgers in der Art des integrierten Gasfilters, des Füllvolumens, in der Farbe und der Beschaffenheit der Beutelfolien:
Gasfilter:
Die meisten Stomabeutel und Stomakappen haben einen Filter. Durch diesen können Darmgase geruchlos austreten, wobei flüssiger oder fester Stuhl jedoch zurückgehalten wird. So wird ein Aufblähen des Beutels verhindert. Je nach Stomabeutel unterscheiden sich die Filter z.B. hinsichtlich ihrer Nutzungsdauer, Robustheit gegen Feuchtigkeit, Durchflussgeschwindigkeit der Darmgase usw. Insofern ist der Filter ein sehr wichtiger Auswahlparameter bei Stomabeuteln.
Füllvolumen:
Stomabeutel sind in unterschiedlichen Größen erhältlich (mini, midi, maxi). Die richtige Größe sollte sich nach der Ausscheidungshäufigkeit und dem Entleerungs-/Wechselrhythmus richten. Wird der Stomabeutel häufig gewechselt bzw. entleert, kann auf einen kleineren Beutel zurückgegriffen werden. Ein Vorteil ist, dass kleinere Beutel unauffälliger unter der Kleidung getragen werden können als größere Beutel, die weniger häufig gewechselt bzw. entleert werden. Zudem kann ein größerer, voller Beutel die Haftung belasten. Je nach Lebenssituation kann sowohl auf kleinere Beutel (z.B. bei Aktivitäten) als auch auf größere Beutel (z.B. nachts) zurückgegriffen werden.
Farbe:
Transparente Beutel ermöglichen eine Sicht auf das Stoma und die Ausscheidungen, weiße oder hautfarbene Beutel verdecken den Blick auf den Inhalt. Da man oftmals beide Eigenschaften kombinieren möchte – Transparenz für sich selbst und Intransparenz für andere – gibt es inzwischen viele Stomabeutel-Modelle, bei denen der transparente Beutel mit zweiseitigem Vliesüberzug vorne mit einer kleinen Öffnung im Vliesstoff versehen ist. Von der Marke Welland gibt es mittlerweile sogar einen mit schwarzem Vlies überzogenen Beutel (Welland Aurum Plus). Wer ein noch individuelleres Design haben möchte, kann einen separaten Stomabeutel-Stoffüberzug nutzen, den es in den verschiedensten Farben im Handel gibt.
Knistergeräusche:
Die Folien der meisten Beutel verursachen wenig bis keine Knistergeräusche, denn sie bestehen heutzutage aus mehreren Kunststofflagen mit unterschiedlichen wünschenswerten Eigenschaften, die mittels des Extrusionsverfahrens (Verschmelzung der Komponenten unter Druck und hohen Temperaturen) zu einer sehr dünnen Folie verbunden werden. Diese Verbundfolien sind undurchlässig für Feuchtigkeit und Geruch und sind reißfest und verträglich zur Haut.
Doch mag es im Einzelfall Unterschiede bezüglich der Akustik geben. Es kann auch passieren, dass die Beutelfolien durch ein entstandenes Vakuum zusammenkleben, wodurch sich die Ausscheidungen am Beuteleingang stauen können. Für solche Fälle gibt es Gleitmittel speziell für Stomabeutel, die das Zusammenkleben verhindern und zudem noch geruchsneutralisierend wirken.