In unserem Arbeitsalltag taucht der Name "LARS" immer wieder auf. Doch wer hier eine Mitarbeitervorstellung eines attraktiven jungen Mannes erwartet, den müssen wir leider enttäuschen. Doch wer oder was ist LARS?
Das LARS (Lower Anterior Resection Syndrome) tritt in einigen Fällen als Folge einer tiefen Rektumresektion, die z.B. bei Mastdarmkrebs, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder bei Divertikulitis erforderlich sein kann, oder nach einer Stomarückverlegung auf. Diese Eingriffe können einerseits zu Schwierigkeiten bei der Entleerung des Darms führen, andererseits aber auch zu Problemen mit Inkontinenz.
Einige Betroffene erleben nur vorübergehende Symptome, die sich im Laufe der Zeit verbessern können, während andere dauerhafte Probleme haben können, die eine langfristige Behandlung erfordern. Die Symptome, die damit einhergehen können, sind vielfältig und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Die Schwere und Dauer können von Person zu Person variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Ausmaßes der Operation, individueller anatomischer Gegebenheiten und der Reaktion des Körpers auf die Operation.
Zu den Symptomen gehören unter anderem:
- Dringlichkeit und erhöhte Frequenz von Stuhlgängen
- Unfähigkeit, den Stuhldrang zu kontrollieren (Stuhlinkontinenz)
- Rektale Schleimabsonderung
- Blähungen und Bauchkrämpfe
- Veränderungen im Stuhlmuster wie lockerer Stuhl oder Durchfall
Für viele Menschen, die unter LARS leiden, ist die permanente Sorge, keine Toilette in der Nähe zu haben, eine große körperliche wie auch psychische Belastung. Diese begrenzt nicht nur ihre Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, sondern schränkt auch ihr Wohlbefinden deutlich ein.
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie selbst vom LARS betroffen sind, gibt es einen einfachen Weg, es herauszufinden. Füllen Sie den standardisierten LARS-Fragebogen aus und berechnen Sie Ihren LARS-Score. Anhand des Ergebnisses können Sie dann gemeinsam mit Ihrem Arzt und unter Hinzuziehen Ihres Stomatherapeuten herausfinden, ob Ihre Symptome auf das LARS zurückzuführen sind und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und Strategien, um mit den Symptomen des LARS umzugehen und den Alltag der Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören unter anderem medikamentöse Therapien, Ernährungsumstellungen und gezieltes Beckenbodentraining.
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere wichtige Methode, die vielen Betroffenen helfen kann: die anale Irrigation. Sie wird auch Darmirrigation genannt und ist eine Methode zur Reinigung des Enddarms mithilfe von Wasser. Sie kann dazu beitragen, Stuhlreste zu entfernen und so das Risiko von Stuhlinkontinenz zu verringern. Insbesondere Menschen mit LARS können von dieser Methode profitieren, da sie dazu beiträgt, die Stuhlentleerung zu regulieren.
Die anale Irrigation kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, z.B. mithilfe von Einläufen, speziellen Irrigationsgeräten oder auch kontinuierlichen Irrigationssystemen. Die Wahl der Methode hängt dabei von individuellen Vorlieben, körperlichen Voraussetzungen und dem Rat des behandelnden Arztes ab.
Falls Sie erste Symptome bemerken, zögern Sie also nicht, sich fachlichen Rat einzuholen, damit Sie weiterhin aktiv am Leben teilnehmen können.