Welche Arten der Verabreichung gibt es?
In Abhängigkeit von der Diagnose werden die Infusionslösungen entweder:
Für die heimparenterale Ernährung gibt es mobile Infusionspumpen mit Akkubetrieb und Rucksack für den Transport. Das ermöglicht dem Patienten zuhause und unterwegs mehr Bewegungsfreiheit.
Zudem gibt es verschiedene Arten von Infusionslösungen:
- standardisierte Darreichungsformen im Zweikammerbeutel oder
- im Dreikammerbeutel und
- Mischlösungen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten hinsichtlich seines Stoffwechsels und Energiebedarfs – berechnet aus Alter, Gewicht, Größe und Geschlecht – abgestimmt werden (Compounding).
Weitere wichtige Entscheidungskriterien für die Auswahl der Verabreichungsart sind die Grunderkrankung des Patienten, seine Laborwerte, Unverträglichkeiten und die Orientierung an den allgemeinen ESPEN-Leitlinien für künstliche Ernährung.
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Fertigarzneimitteln, Apotheken- und Herstellerzubereitungen auf dem Markt. Führende Hersteller sind beispielsweise Medipolis, Mediq Nutrimedicare, Aposan und Eurozyto.
Zweikammerbeutel
Zweikammerbeutel sind in der einen Kammer mit einer Aminosäuren- und in der anderen Kammer mit einer Kohlenhydratlösung gefüllt. Sie kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Fettzufuhr individuell geregelt werden soll. Das Fett kann als Emulsion ebenfalls kurz vor der Verwendung hinzugegeben werden.
Dreikammerbeutel
Dreikammerbeutel enthalten alle den Tagesbedarf deckenden Makronährstoffe und Elektrolyte: Kohlenhydrate (hauptsächlich Glykose), Aminosäuren (Proteine) und Fette – aufgeteilt in drei voneinander separierten Kammern. Sie sind erhältlich in unterschiedlichen Varianten hinsichtlich des Fassungsvermögens, der Kalorienzahl und der enthaltenen Nährstoffe.
Sowohl die Inhalte der Zweikammer- als auch der Dreikammerbeutel kommen erst unmittelbar vor der Applikation miteinander in Kontakt und werden gemischt. Dabei können sie zusätzlich noch mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert werden. In ungemischtem Zustand halten sich diese Produkte in der Regel über zwölf Monate und können bei Raumtemperatur gelagert werden.
Mischlösungen
Die individuell für den Patienten zusammengemischten Lösungen müssen hingegen kühl gelagert und etwa acht Stunden vor der Verwendung auf Raumtemperatur angewärmt werden. Bei Lagerung im Kühlschrank weisen sie eine Haltbarkeit von ca. einer Woche auf.