Wie sieht die Ernährungstherapie aus?
Das Ziel der Ernährungstherapie bei einer HIV-Erkrankung ist es, den Ernährungszustand des Patienten zu erhalten oder wieder zu verbessern. Das erhöht die Verträglichkeit der Medikamente. Häufige Störungen des Magen-Darm-Traktes wie Übelkeit oder Durchfall können so gelindert und funktionelle Einschränkungen wie Muskelschwäche oder Bettlägerigkeit, die durch die Mangelernährung entstanden sind, können so wieder behoben werden. Mit einer Ernährungstherapie sollte spätestens begonnen werden, wenn der BMI (Body-Mass-Index) unter 21 fällt oder wenn der Kranke innerhalb von drei Monaten mehr als fünf Prozent seines Körpergewichtes verliert. Abhängig vom Zustand des Patienten wird dann die Ernährungstherapie eingeleitet. Kann der Patient schlucken, erfolgt eine Ernährungsberatung, bei der er lernt, welche hochkalorischen Nahrungsmittel er jetzt bevorzugt zu sich nehmen sollte. Ist diese Maßnahme alleine nicht erfolgreich, kann mit der zusätzlichen Gabe von Trinknahrung begonnen werden. Sie hat den Vorteil, dass die Betroffenen Nährstoffe und Energie in konzentrierter Form zu sich nehmen können. Empfindliche Patienten, die darauf mit Durchfall reagieren, vertragen Trinknahrung, deren Fett als mittelkettige Fettsäuren vorliegen, meist besser. Liegt eine Dysphagie (Schluckstörungen) vor, muss eine enterale Ernährung mit Sondennahrung begonnen werden. Diese kann über eine PEG-Sonde erfolgen. Lässt sich die Mangelernährung damit nicht zufriedenstellend beheben, muss mit einer parenteralen Ernährung begonnen werden. Dabei erhält der Patient alle wichtigen Nährstoffe per Infusion direkt in die Blutbahn.