Wie sieht die Ernährungstherapie aus?
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine Mangelernährung den Verlauf einer Erkrankung häufig negativ beeinflusst. Auch die Lebensqualität wird deutlich beeinträchtigt. Deshalb sind ernährungstherapeutische Maßnahmen, zu denen auch die künstliche Ernährung mit Trink- und Sondennahrung gehören kann, sehr wichtig, um eine Mangelernährung zu verhindern oder wieder zu beheben. Die Mangelernährung kann bei gastroenterologischen Erkrankungen unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann beispielsweise Appetitmangel bei Lebererkrankungen für die zu geringe Nahrungsaufnahme verantwortlich sein. Aber auch die mangelhafte Aufspaltung der Nährstoffe (Maldigestion) oder eine verminderte Nährstoffaufnahme im Darm (Malabsorption) können eine Mangelernährung verursachen.
Besteht eine Mangelernährung oder auch nur das Risiko für eine Mangelernährung, werden ernährungstherapeutische Maßnahmen, abhängig von der Grunderkrankung und vom Schweregrad der Erkrankung eingeleitet. Mögliche Maßnahmen sind:
- Eine allgemeine Ernährungsberatung, bei der die Betroffenen lernen, welche Nahrungsmittel für sie in der aktuellen Situation besonders geeignet sind
- Reicht eine normale Ernährung nicht mehr aus, um den Patienten mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen, kann der Speiseplan um zusätzliche Zwischenmahlzeiten mit Trinknahrung ergänzt werden. Auch eine ausschließliche Ernährung mit Trinknahrung ist möglich.
- Kann der Patient die Nahrung nicht mehr schlucken, müssen Nährstoffe und Energie über eine Ernährungssonde zugeführt werden. Dafür steht spezielle Sondennahrung zur Verfügung. Abhängig von der Dauer und Verträglichkeit der künstlichen Sondenernährung können verschiedene Ernährungssonden eingesetzt werden. Für eine kurzfristige künstliche enterale Ernährung eignet sich beispielsweise die nasogastrale Magensonde. Muss die künstliche Ernährung über einen längeren Zeitraum stattfinden, wird eine dauerhafte Sonde wie beispielsweise eine PEG-Sonde gelegt.