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Dekubitus bei Ernährungsdefiziten

Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür. Dabei handelt es sich um eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes. Es entsteht, wenn auf Gewebe über einen längeren Zeitraum ein hoher Druck ausgeübt wird. Dann werden die kleinen Gefäße in diesem Bereich zusammengedrückt und das Gewebe wird nicht mehr durchblutet. Gleichzeitig stockt auch der Abtransport von Stoffwechselprodukten. Das führt zu einer Übersäuerung des betroffenen Gewebes. Beim Gesunden verursacht das einen schmerzhaften Reiz, der ihn veranlasst, seine Position zu verändern. Das Gewebe wird wieder durchblutet, Stoffwechselprodukte werden abtransportiert und das Gewebe bleibt intakt. Geschieht das nicht, zerstören die sauren Stoffwechselprodukte das Gewebe und es bildet sich ein Druckgeschwür. Das Ausmaß eines Druckgeschwürs wird in vier Schweregrade eingeteilt:

  1. Bei Grad 1 zeigt sich eine umschriebene Hautrötung, die auch bestehen bleibt, wenn die betroffene Körperstelle vom Druck entlastet wird.
     
  2. Ist der Grad 2 erreicht, bilden sich Blasen, die sich ablösen. Das Druckgeschwür ist jetzt eine oberflächliche, offene Wunde.
     
  3. Grad 3 zeigt eine tiefe Wunde, die bereits bis zur Muskulatur reicht.
     
  4. Bei Grad 4 liegt der Knochen offen. Die umliegenden Gewebe wie Haut, Muskeln oder Sehnen sind zerstört.

Gerade bei älteren Menschen ist nicht selten die Schmerzwahrnehmung gestört. Deshalb haben sie ein besonders hohes Risiko, einen Dekubitus zu entwickeln. Das gilt auch für bettlägerige Menschen, die sich nicht aus eigener Kraft bewegen können. Weitere Risikofaktoren sind langes Sitzen (zum Beispiel in einem Rollstuhl), eine trockene, dünne, unelastische Haut und Erkrankungen wie Diabetes.

Ernährungstherapie bei Dekubitus

Auch der Ernährungszustand eines Menschen spielt bei der Bildung von Druckgeschwüren eine Rolle. Deshalb ist es besonders wichtig, ihn bei älteren Menschen immer wieder zu kontrollieren. Schon das Risiko für eine Mangelernährung ist ein ausreichender Grund, den Ernährungszustand mit zusätzlicher Trinknahrung zu verbessern. Ist es bereits zu einem Dekubitus gekommen, kann mit proteinreicher Trinknahrung die Heilung unterstützt werden, denn während der Wundheilung benötigt der menschliche Körper mehr Proteine. Sollte die Ernährung über eine Ernährungssonde erfolgen, kann proteinreiche Sondennahrung verabreicht werden, um den erhöhten Eiweißbedarf zu decken. Mit einer bedarfsgerechten Ernährung alleine lässt sich ein Dekubitus zwar nicht verhindern oder behandeln, doch sie ist ein wichtiger Baustein in der Prophylaxe und Therapie des Druckgeschwürs.