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Stomahelden Blog: Themen für Menschen mit Stoma

Ernährung, Gesundheit

Ernährungscheck bei Darmkrebs und Stoma – ein wichtiger Baustein für die Genesung

Die Diagnose Darmkrebs und die anschließende Anlage eines Stomas bringen viele Veränderungen mit sich – körperlich wie emotional. Ein zentraler Aspekt, der dabei häufig unterschätzt wird, ist die Ernährung. Denn der Ernährungsstatus hat nicht nur Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für den Heilungsverlauf, die Wundheilung und das Immunsystem.

Gerade vor und nach einer Stoma-Operation ist es deshalb essenziell, den Ernährungszustand regelmäßig und gezielt zu überprüfen.

Warum ist der Ernährungsstatus vor der Stomaanlage so wichtig?

Vor einer Operation – insbesondere bei onkologischen Eingriffen – ist der Körper häufig bereits geschwächt. Eine gesicherte und bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr kann die körperliche Belastbarkeit stärken und Komplikationen vorbeugen. Studien zeigen, dass gut ernährte Patienten schneller genesen und sich besser von Operationen erholen.

Deshalb wird bereits vor dem Eingriff darauf geachtet, dass eine ausreichende Zufuhr von Energie, Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen sichergestellt ist. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, unterstützend Trinknahrung oder Nahrungsergänzungsmittel einzusetzen, um Defizite auszugleichen.

Die besondere Ernährungssituation von Stomaträgern

Nach der Operation beginnt eine neue Lebensphase – auch in Bezug auf die Ernährung. Besonders in der Anfangszeit ist das Risiko für Mangelernährung oder Unterernährung bei Stomaträgern erhöht. Gründe dafür sind unter anderem:

  • Eine veränderte Verdauungssituation
  • Appetitlosigkeit aufgrund der Umstellung
  • Psychische Belastung durch die neue Lebenssituation
  • Eventuell bestehende Verdauungsstörungen oder chronische Entzündungen

Zusätzlich kann bei einigen Patienten ein sogenanntes Kurzdarmsyndrom auftreten. Dabei wurde so viel Dünndarm entfernt, dass die Resorptionsfläche für Nährstoffe erheblich reduziert ist. Die Folge: Der Körper nimmt weniger Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit auf – was zu einem kritischen Ernährungsstatus führen kann.

Frühzeitige Warnsignale erkennen

Ein unzureichender Ernährungszustand entwickelt sich oft schleichend. Umso wichtiger ist es, auf erste Hinweise zu achten. Warnsignale für eine drohende Mangelernährung sind beispielsweise:

  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Anhaltende Müdigkeit und Muskelschwäche
  • Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme
  • Häufige Infekte und schlechte Wundheilung

Diese Symptome sollten keinesfalls ignoriert werden. Je früher eine gezielte Ernährungstherapie beginnt, desto besser können gesundheitliche Folgen vermieden werden.

Mögliche Lösungswege – individuell abgestimmt

Die gute Nachricht: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, den Ernährungsstatus gezielt zu verbessern. In Zusammenarbeit mit Ärzten, Ernährungsberatern und Stomatherapeuten wird ein individueller Ernährungsplan erstellt, der auf die persönlichen Bedürfnisse und Einschränkungen abgestimmt ist.

Mögliche Maßnahmen können sein:

  • Angepasste Vollkost, die gut verträglich ist und die Verdauung nicht zusätzlich belastet
  • Trinknahrung, die energiereich ist und gleichzeitig Vitamine, Eiweiß und Mineralstoffe liefert
  • Nahrungsergänzungsmittel, wenn spezifische Defizite bestehen (z. B. Vitamin B12, Zink, Eisen)
  • Parenterale Ernährung, wenn die normale Nahrungsaufnahme über den Magen-Darm-Trakt nicht mehr ausreicht

Gerade bei starkem Gewichtsverlust oder einem ausgeprägten Kurzdarmsyndrom kann die parenterale Ernährung – also die Zufuhr über eine Infusion – lebenswichtig sein und langfristig eine gute Lebensqualität sichern.

Ein guter Ernährungsstatus ist kein Selbstläufer – er muss regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Das gilt besonders für Menschen mit einem Stoma oder nach einer Darmkrebsoperation. Mit der richtigen Begleitung und individuell abgestimmten Maßnahmen kann jedoch viel erreicht werden.