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Urinuntersuchung

Was ist eine Urinuntersuchung?

Eine Urinuntersuchung ermöglicht unter anderem Hinweise auf Erkrankungen des Harntrakts und der Nieren. Sie ist neben einer ausführlichen Miktionsanamnese, einer körperlichen Untersuchung sowie der Auswertung eines Miktionsprotokolls wichtiger Bestandteil der Basisuntersuchungen bei Verdacht auf eine Inkontinenz. Bei der Urinuntersuchung wird eine Urinprobe aus dem Mittelstrahl auf Blut, Glukose, Bakterien und andere Auffälligkeiten geprüft.

Wann wird sie angeordnet?

Für eine Urinuntersuchung kann es verschiedene Gründe geben. Oft werden sie als Präventiv-Untersuchung vor Operationen oder während einer Schwangerschaft genutzt. Sie können aber auch gezielt bei Verdacht auf bestimmte Krankheiten oder Vorliegen bestimmter Beschwerden eingesetzt werden wie zum Beispiel:

  • Rückenschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Blut im Urin
  • Diabetes
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Harnwegsinfektionen
  • Inkontinenzbeschwerden

Urinuntersuchungen werden in diesem Zusammenhang oft auch genutzt, um den Therapie- oder Krankheitsverlauf zu kontrollieren.

Wie ist der Ablauf?

Da Urin schnell durch Bakterien, Zellen oder andere Substanzen verunreinigt werden kann, sollte der Genitalbereich vor Abgabe der Probe mit Wasser (ohne Seife) gereinigt werden. Zudem sollten Sie vorab auch genügend Wasser trinken, um eine ausreichend große Probe abgeben zu können.

Um die genauesten Testresultate zu erhalten, sollte bei der Abgabe der Probe unbedingt „sauberer“ Mittelstrahlurin verwendet werden. Das bedeutet, dass Sie anfänglich Urin in die Toilette laufen lassen und erst dann Urin in dem Testbehältnis auffangen sollten. So wird eine Verunreinigung des Urins mit Bakterien aus der Harnröhre vermieden.

Falls Sie Medikamente, Vitamine oder andere Ergänzungsmittel einnehmen, sollten Sie den Arzt hierüber informieren, da diese die Ergebnisse der Urinuntersuchung beeinflussen können.

Was sind die Ergebnisse?

Bei der Urinprobe wird zunächst das reine Aussehen des Urins (Farbe, Trübung, eventuell auch der Geruch) im Rahmen der sogenannten Makroskopie beurteilt:
Frisch gelassener Urin ist normalerweise klar. Eine Trübung des Urins hat zumeist harmlose Ursachen (wie zum Beispiel Flüssigkeitsmangel oder Dehydration), kann aber auch ein erster Hinweis auf ernsthaftere Erkrankungen sein. Diese können vielfältig sein und von Blaseninfektionen, Harnwegsinfektionen, einer entzündeten Prostata, Nierensteinen, Nierenentzündungen, einer Tuberkolose bis hin zu bösartigen Tumoren reichen.

Weitere Hinweise auf Eigenschaften des Urins liefern eine Teststreifenuntersuchung oder eine anschließende Urinuntersuchung unter dem Mikroskop. Unter anderem lassen sich folgende Eigenschaften prüfen:

  • Der pH-Wert bestimmt den Säuregehalt des Urins. Ist der Säuregehalt zu hoch, kann dies u.a. ein Hinweis auf eine Diabetes sein. Ist das Urin zu alkalisch (höherer pH-Wert), kann dies u.a. auf eine Harnwegsinfektion hindeuten.
  • Nitrit ist ein Salz in den Harnwegen, das von Bakterien aus Nitrat gebildet wird. Wird Nitrit im Urin nachgewiesen, ist dies ein Hinweis auf eine Harnwegsinfektion.
  • Finden sich in der Urinausscheidung erhöhte Werte an roten Blutkörperchen (Erythrozyten), kann dies auf eine Harnwegsentzündung, aber auch bösartige Tumore (zum Beispiel Nieren- oder Blasenkrebs) hindeuten
  • Wird Glukose (Zucker) im Urin nachgewiesen, kann dies ein Hinweis auf eine Diabetes sein, die wiederum eine Inkontinenz begünstigen kann
  • Bilirubin entsteht beim Abbau von roten Blutkörpern. Weist die Urinuntersuchung Bilirubin nach, kann dies ein Hinweis auf eine Galleabflussstörung oder Leberkrankheit sein
  • Zu hohe Werte an Eiweiß können für eine Nierenerkrankung sprechen

Was passiert danach?

Sobald die Ergebnisse der Urinuntersuchung vorliegen, sollte Ihr Arzt diese gemeinsam mit Ihnen besprechen. Typischerweise werden bei ungewöhnlichen Ergebnissen weiterführende Untersuchungen (z.B. Blutuntersuchung, Computertomographie (CT), Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) und andere diagnostische Verfahren) durchgeführt, um die Ursachen der Probleme genau zu bestimmen.