Eine Blasenspiegelung wird von einem Urologen durchgeführt, erfolgt in der Regel ambulant, mit lokaler Betäubung und dauert nur ca. 5-10 Minuten. Nach der Untersuchung kann der Patient wieder nach Hause gehen. Die Blasenspiegelung kann jedoch auch mit Narkose erfolgen; speziell wenn in Verbindung mit der Blasenspiegelung kleinere chirurgische Eingriffe durchgeführt werden. Eine besondere Vorbereitung seitens des Patienten ist nicht nötig.
Der konkrete Ablauf sieht wie folgt aus:
- Der Patient begibt sich in Rückenlage auf einen Untersuchungstisch. Die Beine werden in der Hüfte um 90 Grad gebogen, die Knie werden ebenfalls um 90 Grad gebeugt. Die Unterschenkel ruhen auf einer Ablage, die Beine sind leicht gespreizt. Diese Untersuchungsposition wird als Steinschnittlage bezeichnet und ist zum Beispiel Frauen von gynäkologischen Untersuchungen bekannt
- Nun werden Harnröhrenöffnung und Genitalbereich sorgfältig gereinigt und desinfiziert
- Zur Vermeidung von Schmerzen wird ein Gleitmittel, welches ein örtliches Betäubungsmittel (sogenanntes Lokalanästhetikum) enthält, direkt in die Harnröhre verabreicht
- Nach einigen Minuten Einwirkzeit wird nun das Zystoskop vorsichtig über die Harnröhre eingeführt und die Harnblase geschoben
- Über das Zystoskop wird die Blase vorsichtig mit einer sterilen Lösung gefüllt. Dadurch entfaltet sich die Blase und ermöglicht eine bessere Untersuchung der Blasenschleimhaut durch den Arzt
- Werden zum Beispiel Gewebeproben entnommen oder Tumore entfernt, kann der Arzt über einen weiteren Kanal des Zystoskops weitere Arbeitsinstrumente einführen
- Ist die Untersuchung beendet, wird das Zystoskop wieder vorsichtig durch den Arzt entfernt
Der Arzt kann Sie häufig bereits direkt nach der Blasenspiegelung über die Untersuchungsergebnisse und mögliche Empfehlungen unterrichten. Davon ausgenommen sind natürlich Fälle, in denen Gewebeproben entnommen wurden. Hier gilt es dann, die Laborergebnisse abzuwarten.
Im Allgemeinen ist die Blasenspiegelung bei Frauen einfacher als bei Männern. Das liegt daran, dass die männliche Harnröhre deutlich länger und im Gegensatz zur geraden weiblichen Harnröhre gekrümmt ist.