Zur Behandlung von Darmfunktionsstörungen gibt es grundsätzlich verschiedene Methoden. Innerhalb dieser Methoden wird Anale Irrigation normalerweise im Rahmen eines Stufenplans für die Behandlung von Darmstörungen angewendet:
- Zunächst wird überprüft, ob bspw. spezielle Diäten, Abführmittel, bestimmte Medikamente, Elektrostimulation, die Biofeedback-Therapie, usw. die Darmfunktionsstörungen beheben können.
- Liefern diese Verfahren beim Betroffenen keine zufriedenstellenden Ergebnisse, kann Anale Irrigation eine sinnvolle Option sein, und weitergehende chirurgische/invasivere Verfahren (z.B. Anlage eines Stoma) gegebenenfalls vermieden werden.
Die anale Irrigation eignet sich im Allgemeinen bei
Zwingende Voraussetzung für die Anwendung der analen Irrigation ist allerdings zunächst eine Anordnung durch den Arzt. Dieser muss prüfen, ob medizinische Kontraindikationen vorliegen. Diese können sein:
- bei Entzündungen/Tumoren im Bauch oder Darm (Anal- oder Kolorektalstenose, Kolorektalkarzinom, entzündlichen Darmerkrankungen, Divertikulitis, post einer analen oder kolorektalen Operation, innerhalb von 4 Wochen nach einer endoskopischen Polypektomie sowie Ischämische Kolitis)
- In besonderen Lebensphasen / Situationen (während Schwangerschaft und Stillen bei Frauen, bei Einnahme bestimmter Medikamente,)
Sofern keine Einwände bestehen, wird dieser ein Rezept unter Angabe der Diagnose ausstellen.
Zunächst sollte die anale Irrigation nur mit kompetenter praktischer Anleitung erfolgen. Sobald sich der Betroffene mit der Anwendung sicher fühlt, kann er die Anwendung auch alleine zu Hause durchführen.