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Ernährung, Gesundheit

Welche Obstsorten sind für Ihr Stoma geeignet – und welche nicht?

Das Leben mit einem Stoma erfordert einige Anpassungen, insbesondere in Bezug auf die Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung ist essenziell, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. Obst ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, aber nicht alle Obstsorten sind für Stomaträger gleichermaßen geeignet. Hier möchten wir Ihnen eine allgemeine Übersicht geben, welches Obst Sie i.d.R. problemlos genießen können und welches Sie lieber vermeiden oder nur mit Vorsicht konsumieren sollten, vor allem in der Anfangsphase.

Geeignete Obstsorten

Bananen:
Bananen sind eine ausgezeichnete Wahl für Personen mit Stoma. Sie sind leicht verdaulich und verursachen selten Probleme. Ihr hoher Kaliumgehalt ist zudem gut für den Elektrolythaushalt.

Melonen:
Melonen, wie Honig- und Wassermelonen, sind ebenfalls gut verträglich. Sie sind saftig, leicht verdaulich und liefern viele wichtige Nährstoffe sowie Flüssigkeit. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts eignen sie sich sehr gut für Ileostomieträger, da diese meist einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf haben.

Äpfel (geschält und gekocht):
Rohe Äpfel können schwer verdaulich sein, aber geschält und gekocht sind sie eine ausgezeichnete Option. Das Kochen macht sie weicher und leichter verdaulich.

Birnen (geschält und gekocht):
Ähnlich wie Äpfel sind auch Birnen besser verträglich, wenn sie geschält und gekocht werden. Dies reduziert die Ballaststoffe und macht sie magenfreundlicher.

Beeren (in Maßen):
Beeren wie Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren können in moderaten Mengen genossen werden. Personen mit einem Ileostoma sollten hierbei allerdings besonders auf die kleinen Kerne Acht geben.

Papayas und Mangos (reif und in Maßen):
Diese exotischen Früchte sind gut verdaulich und liefern viele Vitamine und Enzyme, die die Verdauung unterstützen können. Achten Sie darauf, sie reif und in Maßen zu essen.

Pfirsiche und Nektarinen (geschält):
Geschälte Pfirsiche und Nektarinen sind eine gute Wahl. Die Schale kann schwer verdaulich sein, aber ohne sie sind diese Früchte weich und angenehm für den Magen.

Zu vermeidende oder mit Vorsicht zu genießende Obstsorten

Zitrusfrüchte:
Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits können aufgrund ihrer Säure zu Irritationen führen und sollten daher mit Vorsicht genossen werden.

Rohes Steinobst:
Rohes Steinobst wie Pflaumen, Kirschen oder Mirabellen ist schwer verdaulich und kann zu Verdauungsproblemen führen. Wenn Sie diese Früchte essen möchten, sollten sie geschält und gekocht sein.

Trockenfrüchte:
Trockenfrüchte sind sehr ballaststoffreich und können zu Verdauungsproblemen wie Blähungen und Verstopfungen führen. Sie sollten daher vermieden oder nur in sehr kleinen Mengen gegessen werden.

Ananas:
Ananas kann aufgrund ihres hohen Fasergehalts und der Enzyme, die Verdauungsbeschwerden verursachen können, problematisch sein. Konsumieren Sie Ananas nur in kleinen Mengen und beobachten Sie, wie Ihr Körper darauf reagiert.

Kokosnuss:
Kokosnussfleisch ist ebenfalls schwer verdaulich und sollte vermieden werden. Kokosnusswasser hingegen kann in normalen Mengen genossen werden.

Individuelle Verträglichkeit beachten

Die Verträglichkeit der verschiedenen Obstsorten kann stark von der Art des Stomas abhängen.

Ein Colostoma wird am Dickdarm angelegt, sodass der Verdauungsprozess fast abgeschlossen ist, wenn die Nahrung das Stoma erreicht. Dies bedeutet, dass die Verträglichkeit von Obst im Allgemeinen höher ist als bei einem Ileostoma.

Ein Ileostoma wird hingegen am Dünndarm angelegt, wo der Verdauungsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Das heißt, dass unverdaute Nahrungspartikel das Stoma passieren können, was die Verträglichkeit bestimmter Obstsorten verringern kann.

Darüber hinaus hängt die Verträglichkeit bestimmter Obstsorten von individuellen Faktoren ab und davon, wie lange die Stoma-OP her ist. Was für den einen gut verträglich ist, kann für den anderen problematisch sein. Es ist daher wichtig, dass Sie aufmerksam auf die Reaktionen Ihres Körpers achten und bei Unsicherheiten Rücksprache mit Ihrem Stoma-Experten, Arzt oder Ernährungsberater halten. Diese Fachleute können Ihnen wertvolle Tipps geben und dabei helfen, eine Ernährung zu finden, die speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.

Es kann auch sinnvoll sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem Sie dokumentieren, welche Obstsorten Sie vertragen und welche nicht. Es empfiehlt sich, das Tagebuch längerfristig zu führen, denn es ist durchaus möglich, dass Sie Lebensmittel, die Sie unmittelbar nach der OP vermeiden mussten, später wieder vertragen.

Insgesamt ist es möglich, sich auch mit einem Stoma abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Mit der richtigen Auswahl und Zubereitung der Obstsorten können Sie sicherstellen, dass Ihr Körper alle notwendigen Nährstoffe erhält.