Sommerzeit ist Urlaubszeit – eine Zeit, in der viele von uns das kühle Nass suchen, sei es in einem Pool, am See oder am Meer. Für Menschen mit Tracheostoma ergeben sich hierbei jedoch besondere Herausforderungen und Vorsichtsmaßnahmen, die beachtet werden müssen. Denn wenn Wasser ins Tracheostoma gelangt, kann dies zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Daher ist äußerste Vorsicht im Umgang mit Wasser geboten! Aber das bedeutet nicht, dass Sie auf das Baden im Urlaub komplett verzichten müssen. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Sie Ihr Badeerlebnis trotz Tracheostoma sicher und stressfrei gestalten.
Vorsicht ist oberstes Gebot
Beim Baden mit einem Tracheostoma ist es wichtig, besonders vorsichtig zu sein und Risiken zu minimieren. Ein erster Schritt ist es, nur bis zu den Füßen ins Wasser zu gehen. Das mag zunächst einfach erscheinen, jedoch sollten Sie stets darauf achten, nicht auszurutschen. Ein Sturz könnte nicht nur Verletzungen verursachen, sondern auch das Risiko erhöhen, dass Wasser in die Öffnung des Tracheostomas gelangt. Dies kann vermieden werden, indem Sie sich langsam und vorsichtig bewegen, vor allem auf rutschigen Untergründen wie am Strand oder am Pool.
Spezielle Schutzvorrichtungen
Für diejenigen, die etwas tiefer ins Wasser gehen möchten (z.B. bis zu den Hüften), anstatt nur die Füße im Pool baumeln zu lassen oder einen Strandspaziergang zu machen, gibt es spezielle wasserabweisende Abdeckungen oder Schutzvorrichtungen für das Tracheostoma. Diese Abdeckungen sind so konzipiert, dass sie das Eindringen von Wasser in die Öffnung verhindern, während sie gleichzeitig Komfort und Sicherheit bieten. Sie können problemlos auch am Strand getragen werden. Doch Vorsicht: Diese Schutzvorrichtungen sind nicht zum Schwimmen oder Abtauchen geeignet!
Schwimmen mit Wassertherapiegerät
Wenn Sie vorhaben, im Urlaub aktiv zu schwimmen, müssen Sie ein Wassertherapiegerät tragen. Dieses Gerät wurde speziell dafür entwickelt, das Stoma während des Schwimmens zu schützen. Es sorgt dafür, dass kein Wasser in die Atemöffnung gelangt, und ermöglicht es Ihnen, sich im Wasser aufzuhalten. Sie sollten allerdings nicht im Meer schwimmen, weil der Wellengang unberechenbar sein kann. Wenn Sie im Pool schwimmen, achten Sie vor allem darauf, möglichst nah am Beckenrand zu schwimmen und auf spielende Kinder, Wasserbälle etc. aufzupassen. Vor dem Schwimmen können Sie auch den Bademeister über Ihre Situation informieren.
Weitere Informationen zum Wassertherapiegerät und wie man es beantragt, finden Sie in unserem ausführlichen Blog-Beitrag zur Wassertherapie.
Sicherheit durch Begleitung
Egal für welche Option Sie sich entscheiden – ob ein Strandspaziergang mit den Füßen im Meer oder ob Schwimmen mit einem Wassertherapiegerät – es ist in jedem Fall ratsam, während des Badens im Sommerurlaub immer eine zweite Person in der Nähe zu haben. Diese Person kann im Notfall sofort eingreifen und Ihnen helfen, falls Schwierigkeiten auftreten sollten. Sicherheit geht immer vor, und eine zusätzliche Unterstützung kann im Ernstfall entscheidend sein.
Baden im Sommerurlaub erfordert für Tracheostomaträger spezielle Vorsichtsmaßnahmen, aber es ist durchaus möglich und sollte nicht als unüberwindbares Hindernis betrachtet werden. Mit den richtigen Vorkehrungen und Hilfsmitteln der Tracheostomaversorgung können Sie das Wasser sicher und entspannt erleben, ohne Ihre Gesundheit zu gefährden. Informieren Sie sich im Vorfeld gründlich über die verschiedenen Optionen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt und/oder Tracheostoma-Experten, um die beste Lösung für sich zu finden, mit der Sie sich auch wirklich wohl fühlen.