Wie wird ein Ulcus cruris therapiert?
Ist die Diagnose abgesichert, heißt es, mit der Therapie den erschlafften Venen oder verkalkten Arterien auf die Sprünge zu helfen. Bei der chronisch-venösen Insuffizienz sollten also gegebenenfalls Krampfadern verödet oder gezogen, defekte Venenklappen rekonstruiert werden. Zentral ist die Kompressionstherapie, begleitet von Bewegung und Sport. So kann die Muskelpumpe die Kompression durch Strumpf oder Bandagen unterstützen. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn auch eine periphere arterielle Verschlusskrankheit mitbeteiligt ist: Dann muss der Arzt sorgfältig abwägen, ob Kompressionsstrümpfe oder -bandagen zu verantworten sind.
Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, die rauchen, sollten sich vor allem darum bemühen, von der Zigarette loszukommen. Auch andere Faktoren, die die Gefäße schädigen, sollten sie in den Griff zu bekommen, wie Bluthochdruck, zu hohe Blutzucker- und Blutfettwerte. Kathetereingriffe oder eine Bypassoperation, verbunden mit durchblutungsfördernden Medikamenten können die Arterien wieder durchgängiger machen. Ein Gehtraining in Intervallen steht bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit im Zentrum der Behandlung, insbesondere wenn die Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten ist.
Zur Versorgung der Wunde gehören eine regelmäßige Wundreinigung und eine Wundtoilette (Débridement), um abgestorbenes Gewebe, Fremdkörper, Abfallstoffe oder überschüssiges Exsudat zu entfernen, sowie ein geeigneter Verband oder Wundauflage, welche eine schnellere Wundheilung ermöglichen. Die Wahl der Wundauflage hängt zum Beispiel davon ab, in welcher Wundheilungsphase sich das Ulcus befindet, wie viel Exsudat es absondert und wie Wundrand und Wundumgebung aussehen.
Wichtiger Hinweis
Viele Patienten mit einer chronischen Wunde haben starke Schmerzen. Das kann zermürbend sein und beeinträchtigt die Wundheilung. Der Arzt sollte eine Therapie mit Schmerzmedikamenten koordinieren – falls Sie immer weiter Schmerzen haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an! Geeignete Wundauflagen können Schmerzen beim Verbandwechsel in Grenzen halten.