Was sind chronische Wunden?
Von chronischen Wunden spricht man, wenn eine Wunde nach vier bis zwölf Wochen noch immer keine Heilungstendenzen zeigt. In solchen Fällen liegt eine Wundheilungsstörung vor. Es handelt sich um eine sekundäre Wundheilung, bei der die Wunde Gewebeschicht um Gewebeschicht abheilt.
Im Gegensatz zu primär heilenden, akuten Wunden, die im Normalfall innerhalb weniger Tage oder Wochen abheilen, bilden sich dabei Narben und ein stark ausgeprägtes Granulationsgewebe (neues Bindegewebe). Aufgrund der längeren Heilungsdauer von chronischen Wunden sind diese darüber hinaus in höherem Maße infektionsgefährdet, da sich verstärkt Bakterien in der offenen Wunde ansiedeln können.
Die meisten chronischen Wunden entstehen, weil Druck und Scherkräfte die Haut belasten und zu einem Druckgeschwür (Dekubitus) führen, oder die betroffene Körperstelle wegen einer Grunderkrankung wie Diabetes mellitus schlecht mit Nährstoffen versorgt wird.
Schätzungsweise leiden heute bis zu vier Millionen Menschen in Deutschland unter chronischen Wunden. Die Betroffenen brauchen viel Geduld: Es kann Monate bis mehrere Jahre dauern, bis sich das Geschwür wieder schließt.
Was sind chronische Wunden?
Chronische Wunden sind oft schmerzhaft und können den Alltag stark beeinträchtigen. Häufig schämen sich Betroffene, weil die Wunde womöglich nässt und schlecht riecht. In der Folge leiden viele Betroffene unter Depressionen, Angst und Schlafstörungen.
Hilfe können sie in einem der Wundheilzentren in Deutschland bekommen, wo Chirurgen, Orthopäden, Spezialisten für Gefäßerkrankungen, Diabetologen und speziell geschulte Pflegekräfte zusammenarbeiten. Auch eine gute vor Ort Betreuung durch Wundexperten kann die Leiden der Betroffenen lindern. Eventuell kann darüber hinaus eine psychologische Betreuung die Betroffenen dabei unterstützen, mit der schwierigen Lebenssituation zurechtzukommen.