Wie sieht die Therapie aus?
Die Therapie einer Stuhlinkontinenz richtet sich vorrangig nach ihrer Ursache. Allerdings gibt es zwei Therapieverfahren, die grundsätzlich zur Anwendung kommen können: Die Stuhlgangsregulierung und das Beckenbodentraining:
Stuhlgangsregulierung
Das Ziel der Stuhlgangsregulierung besteht darin, einen geschmeidigen Stuhl zu produzieren, der ohne starken Druck ausgeschieden werden kann. Je nach Situation kann entweder ein zu fester Stuhl bei Verstopfung (Obstipation) verdünnt oder ein zu flüssiger Stuhl (Diarrhoe) bei Durchfallerkrankungen verdickt werden. Die Verdünnung des Stuhls kann beispielsweise durch eine erhöhte Trinkmenge oder eine ballaststoffreiche Ernährung erreicht werden.
Beckenbodentraining
Beckenbodentraining beinhaltet Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die nach Anleitung eines Physiotherapeuten regelmäßig und dauerhaft zu Hause durchgeführt werden können. Eine weitere Therapieoption ist die Stimulationsbehandlung, bei der ein kleines Gerät in den After eingeführt wird, um die Muskulatur des Beckenbodens und des Schließmuskels durch schwachen Strom zu stimulieren und zu kräftigen. Diese Stimulation kann mit aktiven Anspannungsübungen der Muskulatur kombiniert werden. Der Trainingserfolg dieser Methode zeigt sich meist erst nach sechs Monaten.
Weitere Therapiemöglichkeiten
Ein weiteres Verfahren zur Behandlung der Darminkontinenz ist die rektale Darmirrigation, bei der der Darm durch Spülungen gereinigt wird. Dadurch wird nicht nur der Stuhl entfernt, sondern auch die Darmwand gestärkt.
Wenn der Schließmuskel geschädigt ist, kann eine operative Rekonstruktion in Betracht gezogen werden. Dabei kann entweder ein Ringmuskel aus einem Oberschenkelmuskel konstruiert und mittels eines Schrittmachers gesteuert werden oder ein künstlicher Schließmuskel aus einem mit Flüssigkeit gefüllten bandförmigen Kissen eingesetzt werden, der über ein unter der Haut befindliches Ventil bedient werden kann.
Hilfsmittel bei Stuhlinkontinenz
Bei der Bewältigung einer Stuhlinkontinenz können moderne Hilfsmittel eine wichtige Rolle spielen. Sie geben den Betroffenen oft Kontrolle, Sicherheit und Freiheit zurück und ermöglichen so deutlich mehr Lebensqualität.
Um die Bedürfnisse Betroffener möglichst gut und situationsgerecht zu versorgen, gibt es verschiedene Hilfsmitteltypen und ein noch größeres Spektrum konkreter Produkte diverser Hersteller. Oft wissen Betroffene gar nicht um diese Möglichkeiten.
Aus Sicht des Einzelnen ist hier entscheidend, sich gut zu informieren und dann aus den Möglichkeiten die Versorgungslösung zu wählen, die optimal auf die individuelle medizinische Situation und seinen Lebensstil passt. Grundlage hierfür ist zum einen die richtige Diagnose, zum anderen eine Beratung durch Hilfsmittelspezialisten, die einen strukturierten Überblick über den Hilfsmittelmarkt haben und auf den individuellen Fall bezogen beraten können.
„Sie suchen moderne Produkte für Ihre Situation? Hier können Sie schnell & kostenlos eine Experten-Analyse erhalten…“
Carola Eilers, Kontinenz-Beraterin
Jetzt finden >>